Kardinal Müller: Wer die Einheit des Sakramentes zerstört, zerstört die Kirche!

Quelle: Priesterseminar Herz Jesu

Im Wochenblatt vom 31. Mai 2018 veröffentlicht Herr Christian Eckl einen Beitrag mit dem Titel "Müller wird zum Gegenpapst". Darin äußert sich der Autor einigermaßen konsterniert über die Tatsache, dass Jesus Christus wahrhaft und wirklich unter den Gestalten von Brot und Wein gegenwärtig ist. Er schreibt: "Um was geht es überhaupt? Nun, das ist wirklich abstrakt. Ein Katholik hat zu glauben, dass Jesus Christus real existierend Fleisch wird bei der Wandlung. Ja, Sie haben richtig gelesen: Die Katholische Kirche glaubt, dass aus der Hostie das Fleisch und aus dem Messwein das Blut Christi wird."

Der Regens des Priesterseminars, Pater Franz Schmidberger, hat hierauf folgenden Leserbrief veröffentlicht:

 

Wir widersprechen

Aus Liebe zur Kirche müssen wir dem Artikel von Herrn Christian Eckl im Wochenblatt vom 31. Mai "Müller wird zum Gegenpapst" entschieden widersprechen. Warum?

Christus reicht im Abendmahlssaal seinen Jüngern die Hostie mit den Worten: „Das ist mein Leib“, den Kelch mit den Worten „das ist mein Blut“. Wollen wir als Menschen dem göttlichen, unfehlbaren Wort des Herrn widersprechen oder es in Zweifel ziehen, das die Kirche alle Jahrhunderte hindurch im Sinn einer Wesensverwandlung des Brotes in den Leib und des Weines in das Blut Christi verstanden hat, wobei die äußeren Erscheinungsformen vollkommen erhalten bleiben? Weiß Herr Eckl nicht, dass viele Katholiken für dieses Geheimnis ihr Leben hingaben, z.B. die 19 heiligen Martyrer von Gorkum († 9. Juli 1572), und hätte er noch nie etwas von dem Hostienwunder von Lanciano gehört?

Wenn Protestanten an die Wesensverwandlung nicht glauben, dann sollten sie auch nicht wünschen, das hochheilige Gut zu empfangen. Wollen sie es aber doch empfangen, so steht ihnen nichts im Wege, den ganzen katholischen Glauben anzunehmen, in die Kirche einzutreten und dann sogar jeden Tag zu kommunizieren.

Man braucht nicht jeder Äußerung von Kardinal Müller zuzustimmen. Wir müssen ihm aber vollkommen Recht geben, wenn er sagt, wer die Einheit des Sakramentes zerstöre, zerstöre die Kirche. Als Kardinal hat er jedenfalls Recht und Pflicht, auf Fehler in der Glaubensverkündigung und in der religiösen Praxis aufmerksam zu machen und gegebenenfalls sogar wie der hl. Paulus dem hl. Petrus, dem ersten Papst, ins Angesicht zu widerstehen (vgl. Gal 2,15). War der hl. Paulus darum Gegenpapst?

"Müller wird Gegenpapst" auf der Homepage des Wochenblattes lesen.