„Mein Herr und mein Gott, gib alles mir, was mich führet zu Dir!“

Quelle: Distrikt Deutschland

Am 16. Sonntag nach Pfingsten wurde im Priesterseminar Zaitzkofen im Rahmen eines feierlichen levitierten Hochamtes der Bruderpostulant Peter Schürmann als Novize mit der Soutane eingekleidet. 

Für das Priesterseminar, das ja, – wie P. Regens Schreiber in seiner Predigt betonte – auch ein Brüdernoviziat ist, war es ein Tag großer Freude. Zuletzt hatte 2018 mit Bruder David Gnos – ebenfalls ein Schweizer – ein Novize die Soutane empfangen. Fortan wird der neue Brudernovize den Namen Matthias Maria tragen, und in den kommenden Jahren seine Ausbildung in Zaitzkofen fortsetzen. Eine beeindruckende Anzahl von Gästen hatte sich bereits am Tag zuvor in Zaitzkofen eingefunden: Die Familie des Postulanten, Freunde und eine Abordnung von Schülern aus Wangs, ebenso wie Brüder aus den deutschsprachigen Distrikten. Mit sichtlicher Freude über die Berufung aus ihren Reihen nahmen auch die angereisten Mitglieder aus Peters Heimatgemeinde in Luzern an der Zeremonie teil. Der ehemalige Prior des Priorats Luzern, Pater Thomas Suter, übernahm als sein Heimatpfarrer dabei die Funktion des Subdiakons.

Auch der Termin für diesen bedeutenden Tag im Leben des neuen Novizen hätte nicht passender gewählt werden können, da in seiner schweizerischen Heimat an diesem Sonntag das Fest des Nationalheiligen, des heiligen Bruder Klaus, gefeiert wurde. Dessen Vorbild an Selbstentsagung und Weltverleugnung war es auch, was Pater Schreiber der versammelten Festgemeinde vor Augen stellte. Die Profess, die der Bruder – so Gott will – in einem Jahr zum ersten Mal ablegen darf, hat in der Ansicht vieler großer Heiliger den Charakter einer zweiten Taufe; aber auch die Einkleidung zeigt schon gewisse Ähnlichkeiten auf: Mit ihr werden das alte Leben und der alte Name abgelegt, und der neue Mensch angezogen. Mit der Einkleidung tritt Bruder Matthias nun in ein Leben ein, das nicht mehr ihm selbst gehört, sondern in dem er sich Gott ganz aufopfert zu seiner höheren Ehre, und zum Heil der Seelen in der Hingabe an das Priestertum Jesu Christi. „All diese jungen Männer, für Nichts und wieder Nichts!“ so hatte eine Dame bei einer Wanderung des Seminars nach Kallmünz dieses Jahr geklagt. Doch all diese Männer geben ihr Alles, um alles zu gewinnen, in dieser Welt eine neue große, geistliche Familie, und in der kommenden das ewige Leben!

Das Auszugslied dieses Freudenfestes fasste diese Hingabe in dem berühmten Gebet vom hl. Bruder Klaus zusammen:

Mein Herr und mein Gott,

nimm alles von mir, was mich hindert zu Dir;

mein Herr und mein Gott,

gib alles mir, was mich führet zu Dir;

mein Herr und mein Gott,

nimm mich mir und gib mich ganz zu eigen Dir!