Der aktuelle Wochenbrief (Nr. 13)

18. September 2023
Quelle: fsspx.news

Liebe Gläubige,

Der heilige Pater Pio hatte eine auffällig tiefe Ehrfurcht bei der Zelebration der Heiligen Messe. Bei diesem heiligen Priester war die Messe nicht einfach eine liturgische Handlung, sondern die Verwirklichung des größten Mysteriums, das hier auf Erden geschehen kann. Weltbekannt wurden seine Worte: "Die Welt könnte eher ohne die Sonne existieren als ohne die Heilige Messe."

Ansteckende Ehrfurcht
Die äußeren Gesten von Padre Pio während der Messe spiegelten seine innere Ehrfurcht wider. Er zelebrierte die Messe mit großer Ernsthaftigkeit und Konzentration. Seine Bewegungen waren langsam und bedacht, und er sprach die Worte der Konsekration mit einer tiefen Inbrunst aus. Seine Ehrfurcht war so ansteckend, dass Gläubige, die an seinen Messen teilnahmen, tief ergriffen wurden und in seinen Zügen die wahre Präsenz unseres Herrn gleichsam widerspiegelt sahen.

Die Wundmale: Teilhabe am Leiden Christi
Gerade als Priester, der die Wunden unseres Herrn an seinem Leibe trug, musste P. Pio eine tiefe Verehrung des heiligen Messopfers haben, waren sie doch sichtbare Zeichen seiner Teilhabe am Leiden Christi. In der heiligen Messe erneuert sich aber das Kreuzesopfer Christi. Während der Messe waren diese Wunden besonders sichtbar, und sie erinnerten an die Realität des unsichtbaren Geschehens, an das Opfer Christi selbst. Manchmal geschahen während der Messe des heiligen P. Pio erstaunliche Wunder.

Die Auferstehung von Paolina
Eines Tages erkrankte Paolina, eine Frau mit fünf Kindern, schwer und die Ärzte stellten eine düstere Diagnose mit wenig Hoffnung auf Genesung. Verzweifelt und mit schwerem Herzen suchten ihr Mann und ihre fünf Kinder das Kloster auf und baten Padre Pio um seine Fürsprache. Die jüngeren Kinder klammerten sich an das Gewand des Paters, Tränen in den Augen, während Padre Pio versuchte, sie zu trösten. Er versicherte ihnen, dass er für die Genesung ihrer Mutter beten würde. Am Karfreitag verlor Paolina das Bewusstsein, und am nächsten Tag fiel sie ins Koma. Nach quälenden Stunden verstarb sie. Ihre Familie begann bereits, sie gemäß der Tradition in ein Hochzeitskleid zu kleiden. In der Zwischenzeit eilten andere zum Kloster, um Padre Pio von der herzzerreißenden Nachricht zu unterrichten. Kurz bevor er den Altar bestieg, um die Heilige Messe zu feiern, wiederholte Padre Pio: "Sie wird auferstehen." Während der heiligen Messe brach Padre Pios Stimme vor Rührung, und Tränen flossen über sein Gesicht. In diesem Moment wurde Paolina auferweckt. Sie stand ohne Hilfe auf, kniete nieder und betete das Glaubensbekenntnis. Alle, die dieses unglaubliche Ereignis miterlebten, waren nicht nur von ihrer Rettung, sondern auch von ihrer vollständigen und wundersamen Heilung, die jeder medizinischen Erklärung trotzte, tief beeindruckt.

Kein Volksaltar
Am 23. September 1968, im Alter von 81 Jahren, verstarb Padre Pio. Die „Liturgiereform“, welche ein Jahr später erst die heilige Messe verunstalten sollte, um ihr weitgehend den Opfercharakter zu nehmen, wollte der heilige Priester offensichtlich nicht mehr erleben. Bis heute steht an der Stelle, an der P. Pio die heilige Messe immer wieder gelesen hatte, kein Volksaltar, obwohl mehrere neue Messen täglich und von Priestern aus aller Welt hier gelesen werden. Aber P. Pio scheint vom Himmel aus selbst gegen diesen Volksaltar zu wirken, widerspricht er doch so sehr der Ehrfurcht, die bei der heiligen Messe aus allen seinen Zügen und Gesten sprach: Einer Ehrfurcht, die nicht den Menschen galt, sondern Gott, der allein im Mittelpunkt der heiligen Messe stehen sollte, denn nur ihm allein kann und darf der höchste Akt der Gottesverehrung, die Anbetung dargebracht werden.

Mit priesterlichem Segensgruß

P. An​dre​as Jei​nd​l