Gesegnetes Osterfest!

Quelle: Priesterseminar Herz Jesu

Liebe Gläubige, 

«Frieden hinterlasse ich euch, meinen Frieden gebe ich euch. Nicht wie die Welt ihn gibt, gebe ich ihn euch. Euer Herz bange nicht und zage nicht!» (Joh 14,27)

Judas hatte gerade den Abendmahlssaal verlassen, “es war Nacht”, berichtet uns der Evangelist, und da sprach Jesus zu Seinen engsten Freunden über den Frieden, den Er auf die Erde gebracht hat, seit Seiner Geburt, den Menschen, die guten Willens sind.

Diesen Frieden schenkt er durch Seinen Sieg über die Sünde am Karfreitag und über den Tod, die Folge der Sünde, am Ostersonntag.

Kennen wir nicht alle dieses befreiende Gefühl, wenn wir, nachdem wir gesündigt haben, reumütig im Beichtstuhl knien und unsere Verfehlungen aufrichtig vor dem Priester bekennen? Wie wohltuend sind dann die Worte der Lossprechung. Welch tiefe Freude durchströmt uns, wenn wir wissen, dass wir mit Gott wieder versöhnt sind.

Dieser Friede ist es, von dem unser Herr spricht, ein Friede, den die Welt nicht geben kann. Ein Friede, der das größte Glück auf Erden bedeutet und hinüberströmen wird bis in die Ewigkeit, wenn wir diesen Frieden nur nicht wieder verlieren.

Der dunkelste Moment im Leben unseres Herrn Jesus Christus war, menschlich gesprochen, als Er leblos in sein Grabtuch eingewickelt im Grab lag, das von einem großen Stein verschlossen war. Die Reaktion der Jünger am Ostersonntag, als Jesus ihnen erschien, zeigt, dass sie in den vorhergehenden Tagen wirklich den Glauben verloren hatten. Wie viele Wunder hatte Er vor ihren Augen gewirkt, um Seine Göttlichkeit, Seine Allmacht zu offenbaren, und wie oft hatte Er ihnen gezeigt, dass Er stärker war als der Tod! “Jesus sagte zu Martha: ‘Ich bin die Auferstehung und das Leben: Wer an mich glaubt, wird leben, auch wenn er stirbt; und jeder, der lebt und an mich glaubt, wird nicht sterben in Ewigkeit. Glaubst du das?’”

“Glaubst du das?” Diese Frage stellt Er auch heute noch jedem von uns.

Es war durch den Glauben an die Auferstehung, dass die Christen der ersten drei Jahrhunderte diese großen Wellen blutiger römischer Verfolgungen überwanden. Die Verfolger mussten alle sterben, die Kirche, sie lebt weiter!

Es war durch den Glauben an die Auferstehung, dass englische,  japanische Katholiken, Verfolgte aus der Vendee in Frankreich und viele andere standhaft blieben und Heroisches vollbrachten.

Es ist durch den Glauben an die Auferstehung, dass Katholiken unter kommunistischen und islamischen Regimen, selbst heute, Verfolgung für ihren Glauben erleiden.

Wenn es etwas gibt, das heute der Gottlosigkeit unserer Zeit Einhalt gebieten kann, so ist es der unerschütterliche Glaube an die Auferstehung. Beten wir darum, dass die Allerseligste Jungfrau in den Seelen und Herzen all ihrer Kinder den Glauben an die Auferstehung und die Hoffnung auf den Himmel neu entfache, damit viele Seelen gerettet werden, und der Friede Christi zu herrschen beginnt, in den Seelen, Familien, Gemeinschaften und Staaten, bis hin zur ganzen Welt.

Ihnen allen frohe, gnadenreiche Ostern!

Mit priesterlichem Segensgruß

P. A n d r e a s J e i n d l