Berufung

"Wußtet ihr nicht, daß ich in dem sein muß, was meines Vaters ist?" (Lk 2,49) - die Berufung

"Aber niemand nimmt sich selbst diese Ehre, sondern nur wer von Gott berufen ist wie Aaron" (Hebr. 5,4).

Wie aber weiß man um seine Berufung? Kann ein junger Mann bei seinem Eintritt jemals mit letzter Sicherheit die oben zitierten Worte des zwölfjährigen Jesusknaben im Tempel auf sich anwenden?

Die Berufung zeigt sich in den konkreten Umständen: hinreichende körperliche und geistige Gesundheit sowie sittliche Reife; ausgewogenes Urteilsvermögen und hinreichende Intelligenz für die Studien, wobei ein für das Hochschulstudium berechtigender Schulabschluß vorausgesetzt wird; die aufrichtige Absicht, Gott und seiner Kirche auf Erden zu dienen; eine großherzige Liebe zu Christus und den Seelen.

Diese Kriterien erhalten ihre objektive Form im Ruf der Kirche, ohne den selbst bei bester Absicht keine Berufung vorliegt. Während seiner sechsjährigen Formung muß sich der Kandidat mit Hilfe seines Seelenführers immer wieder prüfen, um Gottes Willen vor dem entscheidenden Schritt der Subdiakonatsweihe klar zu erkennen. Fehlt dem jungen Mann die innere oder äußere Kraft zum Durchtragen seiner Berufung, so ist dies ein Zeichen, daß diese nicht vorliegt.